150 Jahre Schützenverein Gutenswil

Der Schützenverein Gutenswil wurde 1867 aus der Taufe gehoben. Die Gutenswiler taten dies aus Freude am Schiessen; eine Schiesspflicht gab es ja noch nicht. Diese wurde erst 1874 eingeführt. Aber nur die Infanteristen und Kavalleristen hatten ein kantonales Programm zu erfüllen. Erst mit der Militärorganisation von 1907 trat die allgemeine Schiesspflicht für alle Dienstpflichtigen der ganzen Eidgenossenschaft in Kraft. Leider sind die ersten Protokolle verschwunden.

Start mit Schiessplatzsorgen
Unsere seit 1898 vorhandenen Protokollbücher geben auch Einblick über die Schiessplatzsorgen des damals noch jungen Vereins. Zuerst wurde im Gebiet „Breiti-Widenacher“ von der Freudwilerstrasse her Richtung Rebenrain geschossen. Die Distanz war allerdings wesentlich unter 300 m. Später verlegte der Verein den Schiessplatz in das Gebiet „Buggelweid“. Schlussendlich fand man im „Fuchs“ einen Schiessplatz der distanzmässig den Anforderungen der damals noch recht largen Vorschriften entsprach. Besonders mit der Sicherheit des Kugelfangs war es nicht zum besten bestellt, selbst die Zeiger konnten sich nicht sicher fühlen, da die Zeigerwehr nicht aus Zement gemacht war. Im Jahre 1920 wurde der von den militärischen Instanzen bislang geduldete Schiessplatz „Fuchs“ vollständig aberkannt.

Willkomm für Jäger und Schützen anno 1930

Eigener Schiessstand Hard
Der Verein war auf der Suche nach einem geeigneten neuen Schiessplatz „Acherbüel“ im Hard fündig geworden. Dank einem straff organisierten Frondiensteinsatz gelang es dem Verein den ersten permanenten Schiessplatz in Gutenswil zu schaffen. Die Anlage bestand anfänglich aus einem Feldstand mit 4 Scheiben und einem engen Unterstand für die Zeiger. Am 26. September 1920 wurde der neue Schiessplatz mit einem End- und Gabenschiessen unter Anteilnahme der ganzen Dorfbevölkerung festlich eingeweiht. Mit der neuen Anlage bekam der Schiessbetrieb Auftrieb und bald wurde der Umbau auf Zugscheiben beschlossen. Der nun mit 4 Zugscheiben System Moser Schaffhausen ausgestatte Scheibenstand wurde am 24. April 1927 mit einem vereinsinternen Standeinweihungsschiessen eingeweiht. Die Schützenläger befanden sich am Waldrand, bereits damals musste die Strasse Freudwil-Nänikon während des Schiessbetriebes gesperrt werden. In dieser Zeit entschlossen sich die Jagdpächter des Reviers Uster-Nänikon eine Jagdhütte für ihre geselligen Anlässe zu bauen. Dank dem guten Verhältnis zwischen den Jagdherren und dem Schützenverein wurde man sich einig, das den Bau so herzurichten dass er auch als Schützenhaus dienlich sein konnte. Am 22. Juni 1930 fand das Einweihungsschiessen statt. Dazu wurden neben den Jagdherren auch die Fehraltorfer Schützen eingeladen. Im Zuge der Güterzusammenlegung von 1945 konnte der Verein zusätzliche 20 Aren Land anschliessend an den Scheibenstand „Acherbüel“ erwerben.  Dies ermöglichte den Bau einer Feldscheibenanlage mit 45 Scheiben. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen auch grössere Schiessanlasse wie Bezirksschiessen oder Feldschiessen in Gutenswil zu organisieren. So wurde 1958 dem Verein die Durchführung des Feldschiessens im Bezirk Uster übertragen. Die Schützengesellschaft der Stadt Zürich stellte das Gesuch ihr Feldschiessen auf dem Stand Gutenswil zu absolvieren. Den mit 200 Schützen antretenden Stadtzürchern gelang es dabei die legendären Schützen von Matten-Interlaken von der Spitze zu verdrängen und das Eidg. Feldschiessen zu gewinnen. 1950 wurde der Stand auf 7 Zugscheiben erweitert. Seit 1958 ist das Schützenhaus im alleinige Besitz unseres Vereins. 1978 – 1979 wurde das jetzige Schützenhaus mit Schützenstube in Fronarbeit neu gebaut. Dabei wurde auch die Warnanlage, die seit 1930 aus einem einfachen Telefon und einem Signalhorn bestand durch eine elektrische Signalanlage ersetzt.  1988 wurde der Zugscheibenstand auf 8 Scheiben erweitert. Im Jahre 1998 wurden 6 Scheiben mit elektronischer Anzeige (System 9002 von SIUS) ausgestattet. 2014 haben wir die elektronische Trefferanzeige auf das System SIUS 9004 erneuert. Im Frühjahr 2007 wurden die 6 Scheiben mit einem Kugelfangsystem ausgerüstet und so den Umwelt-Auflagen der Behörden entsprochen.
Heute schiesst der SV Gutenswil auf dem vereinseigenen Schiessstand im Hard auf sechs vollektronische Scheiben mit automatischer Trefferauswertung. Dadurch können die Schiessanlässe speditiv durchgeführt werden. Die vor neun Jahren eingebauten Kugelfangkästen sorgen dafür dass kein Blei und keine Schwermetalle mehr ins Erdreich gelangen.

Schützenstube für gesellige Anlässe
Die gemütliche Schützenstube hat Platz für bis ca. 40 Personen und bietet Warm- und Kaltwasser, Toilette und ein Aussencheminée.

Vereinsaktivitäten
Mit unseren gegen 20 Aktivschützen trainieren wir an unseren Freiwilligen Übungen und besuchen Schützenfeste.

Die Vereinspräsidenten seit 1897
1897 – 1899   Binder Robert
1899 – 1907   Meier Albin
1907 – 1908   Albert Keller
1908 – 1915   Gross Ernst
1915 – 1917   Trachsler Otto
1917 – 1921   Kägi Otto
1921 – 1925   Bachofner Ernst
1925 – 1927   Eberhard Heinrich
1927 – 1928   Temperli Robert
1928 – 1929   Kägi Otto
1929 – 1933   Trachsler Otto
1933 – 1935   Dollenmeier Gustav
1935 1938   Strehler Emil
1938 – 1948   Gubler Richard
1948 – 1956   Emmenegger Willi
1956 – 1964   Schneider Albert
1964 – 1968   Schulthess Gottlieb
1968 – 1972   Frei Hermann
1972 – 1980   Schulthess Ruedi
1980 – 1992   Emmenegger Martin
1990 – 2001   Fritschi Samuel
2001 – heute   Schulthess Ruedi